Aufstieg der AFD

Köln, 26. Mai 2025 – In einer bemerkenswerten Wendung hat die Alternative für Deutschland (AfD) ihren Platz von den Rändern in die Schlagzeilen gefunden. Was einst als vereinzelte Protestformation begann, hat sich binnen weniger Jahre zu einem politischen Phänomen entwickelt, das Journalisten und Wähler gleichermaßen beschäftigt.


Zwischen Pöbeleien und Parolen
Der Aufstieg verlief in Etappen: Zunächst galt die AfD als Versammlungsort für frustrierte Stammtischrunden, heute beherrscht sie mit lauten Zwischenrufen Politikforen und Talkshows. Parteisprecher Markus von Kühn kommentiert trocken: „Unsere Strategie ist klar – wir sprechen Probleme an, die andere lieber ignorieren.“

Skandale als PR-Instrument
Experten verweisen darauf, dass nahezu jeder Eklat für kostenlose Berichterstattung sorgte. Ein einzelner hitziger Zwischenruf im Bundestag reichte aus, um Schlagzeilen bundesweit zu produzieren. Kritik an inhaltlichen Defiziten wehrt die Partei mit dem Verweis auf „gemeldete Sorgen der Bürger“ ab.

„Wenn wir laut sind, kann keiner mehr wegschauen“, erklärt Fraktionschefin Anna Lichtblick.
Trotz inhaltlicher Lücken festigt sich dadurch der Eindruck, als gäbe es eine Stimme jenseits etablierter Politik.

Die Schattenseiten unbeachtet
Während sich die AfD ins Rampenlicht drängt, arbeiten Institutionen weiter an drängenden Fragen: Der Klimawandel schreitet voran, der Wohnungsmarkt kollabiert in vielen Großstädten, und die Suche nach verlässlichen Lösungen bleibt zu oft hinter schnellen Parolen zurück. Politikwissenschaftler Dr. Lena Berger mahnt: „Der Fokus auf Provokation lenkt von substanziellem Diskurs ab.“


Ausblick
Analysten rechnen damit, dass die AfD ihre mediale Präsenz weiter intensivieren wird. Ob sich hinter dem lauten Auftritt langfristig tragfähige Konzepte verbergen oder die Partei auf Dauer nur ein TV-Effekt bleibt, dürfte sich in den kommenden Monaten entscheiden. Für die Republik bleibt die Frage bestehen: Wie viel Aufmerksamkeit verdient eine Bewegung, deren lautestes Argument die Empörung ist?